31.10. Liturgisches Mittagsgebet zum Reformationstag

veröffentlicht 21.10.2025, Ev. Kirchengemeinde Worms-Innenstadt

um 12.05 Uhr in der Dreifaltigkeitskirche mit anschließender Führung

  1. Reformationstag, 31. Oktober 2024, 12.00 Uhr: »Liturgisches Mittagsgebet und anschl. Führung in der Dreifaltigkeitskirche.«

é Hintergrundinformation zur Kirche:

Am 31. Oktober 1517 schlug Martin Luther die „95 Thesen gegen den Ablasshandel“ an das Portal der Schlosskirche zu Wittenberg – ob dies historisch so war oder nicht: Luther wählte bewusst den Vorabend von Allerheiligen für die Veröffentlichung seiner Thesen, die sich gegen die Missbräuche in der Kirche der damaligen Zeit richteten – und jedenfalls verbreiteten sich die Thesen von diesem Datum an wie ein Lauffeuer im „Heiligen Römischen Reich deutscher Nation“.

Auf dem Wormser Reichstag 1521 sollte Luther seine Schriften vor Kaiser und Reich widerrufen.

 

In der Wormser Dreifaltigkeitskirche („Reformationsgedächtnis“), die 1709-1725 eigens zur Erinnerung an Luthers Auftritt in Worms errichtet wurde, finden sich viele Hinweise auf Martin Luther: Schon im Eingangsbereich begegnet der Besucher der Luther-Büste des Wormser Jugendstilkünstlers Adam Antes.

Im Innenraum befindet sich auf der Westseite, zwischen den Orgelpfeifen, das Mosaik des Schweizer Künstlers Walter Eglin: „Martin Luthers Auftritt auf dem Wormser Reichstag am 21. April 1521“.

An den Wänden finden sich zwischen den Worten des Apostolischen Glaubensbekenntnisses die Erklärungen Martin Luthers zum Glaubensbekenntnis aus seinem „Kleinen Katechismus“ – mit eigens für diesen Raum von Johanna Schütz-Wolf geschaffenen Buchstaben.

Und dies alles in einer kongenialen Beziehung zu den Glasfenstern von Wilhelm Buschulte (1923-2013). – û

 

An diesem authentischen Ort, der besonders zu den zurückliegenden Luther-Jubiläen (500 Jahre Thesenanschlag 2017 und 500 Jahre Wormser Reichstag 1521) Besucherinnen und Besucher aus der ganzen Welt auf den Spuren Luthers angezogen hat, wird in der Reformationsandacht die Tradition des Stundengebets der Kirche gepflegt, in der Martin Luther in seinen jungen Jahren als Augustiner-Eremit noch selbstverständlich verwurzelt war.

 

Im Anschluss an das Liturgische Mittagsgebet besteht Gelegenheit zur Besichtigung der Reformations-Gedenkausstellung »Luther 1521. Der Ort des Geschehens« – einschließlich des Mahnmals des Darmstädter Jugendstilkünstlers Ludwig Habich unter dem Titel »Auferstehung« – im früheren Andachtsraum der Kirche.

Die Ausstellung »Luther 1521. Der Ort des Geschehens« besteht aus Elementen der gleichnamigen Ausstellung im Museum Heylshof aus dem Jahr 2017 und soll mindestens bis zum Jahr 2029 („500 Jahre Protestation auf dem Reichstag zu Speyer“) bestehen bleiben. Sie zeigt u.a. die künstlerische Rezeption der Widerrufsverweigerung Luthers durch die Jahrhunderte – im Vergleich zu dem an der Westfassade des Turms angebrachten Mosaik: „Luther vor Kaiser und Reich“ von Walter Eglin (Schweiz, 1959) – und ist Teil des Wormser Luther-Parcours.